Albanien – das schlafende Juwel auf dem Balkan. Als ich gefragt worden bin, ob ich eine Inforeise nach Albanien unternehmen würde, war mein erster Gedanke: „Albanien, wer will denn dort hin?“. Aber mich reizte der Gedanke, ein für mich neues Land zu erkunden. Über das Land, das nur 2 Flugstunden entfernt liegt, wusste ich zugegebenermaßen nicht viel. Bald stand für mich fest, ich will, ich muss dieses kleine Land auf dem Balkan kennenlernen! Wenige Wochen später saß ich im Flieger auf dem Weg dorthin. Nach der unproblematischen Einreise, Personalausweis genügt, führte uns der Weg nach Berat. Die einheimischen Reisebusse haben internationalen Standard und sind klimatisiert. Berat gehört zweifelsohne zu den schönsten Städten Albaniens. Die „Stadt der tausend Fenster“ teilt sich in die drei Stadtteile Mangalem, Gorica und die Festung Kalaja, die auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO stehen. Bei einem Spaziergang durch die engen Gassen von Magalem mit den vielen weißgetünchten Häusern fühlte ich mich zurückversetzt in eine andere Zeit. Schon ging es weiter in die wunderschöne Bergwelt nach Gjirokaster. Die Sonne war längst untergegangen als man uns mit einem exzellenten Abendessen im Hotel erwartete. Die Küche Albaniens würde ich als mediterrane Balkanküche beschreiben, die auch durch orientalische Einflüsse geprägt ist. Je nach Region werden andere Spezialitäten aufgetischt. Während man in den Bergen sehr gutes Fleisch genießen kann, sollte man an der Küste frischen Fisch und Meeresfrüchte probieren. Am nächsten Morgen gingen wir durch die Altstadt von Gjirokaster mit ihren unzähligen gewundenen Gassen und steilen Treppen. Der Beinamen „Stadt der 1.000 Treppen“ ist Programm, gutes und festes Schuhwerk ist, wie überall in Albanien, empfehlenswert. Auch Gjirokaster hat es auf mit einer prächtigen Festungsanlage auf die Liste des Weltkulturerbes geschafft. Gegen Mittag erreichen wir die Kaltwasserquelle „Blue Eye“. Nie zuvor habe ich so klares und hellblaues Wasser gesehen. Ein lohnenswerter Stopp, bevor es weiter an die Küste ging. Albaniens Südküste ist geprägt von tollen kleinen Badebuchten und kristallklarem Meer, aber auch von größeren Küstenstädten, wie Saranda, die gerade in den Sommermonaten viele Touristen beherbergen. In der Nähe von Saranda besuchten wir Butrint, wohl eine der schönsten antiken Ausgrabungsstätten Albaniens. Bis heute findet man hier vor allem Überreste der Griechen und Römer, eingebettet in einen wunderschönen Wald, der auch in den Sommermonaten Schatten bietet. Gespannt war ich auf Kruja, dass in jedem Reiseführer als das absolute Muss beschrieben wird. Tatsächlich hat mich die Kleinstadt Kruja mit ihrer tollen Lage und der gewaltigen Festung, die einst Zentrum der Kämpfe von Skanderbeg gegen das Osmanische Reich war, sehr beeindruckt. Kleiner Tipp für den Bazarbesuch: vergessen Sie das Handeln nicht! Nach einem fantastischen Frühstück schlenderte ich noch einmal am hoteleigenen Strand durch das warme Wasser der Adria. Weiter ging es nach Tirana – dem letzten Höhepunkt meiner Reise. Die Hauptstadt des Landes präsentiert sich modern und westlich. Das Zentrum der Stadt erkundeten wir zu Fuß. Herz der Stadt ist der weitläufige Skanderbeg-Platz, der unter anderem vom Opernhaus, dem Nationalmuseum und dem Denk- mal des Nationalhelden Georg Skanderbeg flankiert wird. Die von Platanen geäumte Fußgängerzone lädt mit zahlreichen Cafés zum Verweilen und unzähligen Museen zum Besuch ein. Nun blicke ich zurück auf erlebnisreiche Tage durch ein aufstrebendes Land, von dem wir hoffentlich noch viel hören werden. Ein Land, das geprägt ist von christlichen und muslimischen Kultureinflüssen und mich durch die gastfreundlichen Menschen und seine Vielseitigkeit fasziniert hat. Für mich steht fest, dass ich Albanien nicht das letzte Mal besucht habe. Ich möchte unbedingt auch noch den Norden kennenlernen. Und ich hoffe, dass ich Sie neugierig machen konnte auf ein neues Reiseziel fernab der bekannten Wege mit der perfekten Mischung aus Natur und Kultur. Ihre Tanja Leopold Trendscout 53
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