Katalog

1. Tag Castelseprio Sie fahren über Lindau nach Castelseprio bei Varese. Dort Besichtigung der erstaunlichen und undatierbaren Fresken, die wahrscheinlich von einem byzantinischen Maler vor 800 stammen. Sie wirken noch ganz antik, geprägt von griechischer Zartheit. Weiterfahrt bis zur Zwischenübernachtung im RaumModena/Bologna. Gemeinsames Abendessen. 2. Tag Punta Aderci – Barletta Auf der Weiterfahrt nach Süden hält der Bus am Naturschutzgebiet Punta Aderci, wo Sie die Möglichkeit zum Spaziergang an der Küste als Bewegungspause haben. Weiterfahrt nach Barletta ins Hotel. Nach dem Zimmerbezug essen Sie gemeinsam im Hotel zu Abend. 3. Tag Barletta Heute verbringen Sie einen ruhigen Tag in Barletta: Besichtigung einer ersten Stauferburg, in deren Museum Sie eine antikisierende Büste Friedrichs II. sehen. Der Dom bietet auch am Außenbau originelle Skulpturen, die Kirche Sant‘Andrea zeigt Reliefs mit klaren Bezügen nach Dalmatien. Als dritte, weniger bedeutende Kirche schauen Sie sich San Sepolcro an; vor dieser steht das spätantike Kaiserstandbild, der Koloss von Barletta, eines der am besten erhaltenen Bronzedenkmäler der Antike. 4. Tag Gargano Nach dem Frühstück fährt Sie der Bus in Richtung Norden nach Manfredonia mit seiner Stadtburg und guter Holzskulptur im Dom. Von hier geht es auf die Halbinsel Gargano bis zum Monte Sant‘Angelo, dem ersten großen Michaelsheiligtum. Neben dem Rummel in der Grotte bietet die Kleinstadt ein malerisches Ortsbild und viele Reste von Architektur und Skulptur der Romanik. Auf der Rückfahrt nach Barletta besuchen Sie die untergegangene Stadt Siponto, von der nur zwei Kirchen erhalten blieben: San Leonardo mit bester Skulptur und Santa Maria, eine erstaunliche Doppelkirche. Beide beeindrucken auch durch die Gliederung der Wände, besonders elegante Beispiele einer Architektur, die an die sogenannte Florentiner Protorenaissance erinnert. 5. Tag Lucera – Canosa Die heutige Fahrt führt Sie in den Westen nach Lucera zur gewaltigen Burganlage, in der einst die Sarazenengarde von Friedrich II. lebte. Im winzigen Städtchen Troja steht eine kleine aber ausgezeichnet ausgestattete Kathedrale mit schöner Skulptur und romanischen Bronzeportalen. Schließlich folgt die nächste Kathedrale in Canosa di Puglia; vom romanischen Bau hat sich im Kern einiges erhalten, darunter eine Kanzel und ein Bischofsthron. Direkt angebaut steht das Mausoleum des Normannen Bohemund, der vergeblich versuchte Konstantinopel zu erobern. 6. Tag Castel del Monte – Bari Einer der kulturellen Höhepunkte in Apulien ist Castel del Monte, die Krone Apuliens, die auch im Inneren ein bemerkenswertes Beispiel hochmittelalterlichen Profanbaus ist. Am Nachmittag sehen Sie an der Küste romanische Kirchen und malerische Stadtbilder in Trani und Molfetta. Weiterfahrt nach Bari. Dort Hotelbezug und gemeinsames Abendessen im Hotel. 7. Tag Bari Einen ruhigen Tag in Bari beginnen Sie mit der Besichtigung des wohl wichtigsten Kirchenbaus in Süditalien, San Nicola mit dem mächtigen Emporengeschoss. Schon im Außenbau ist diese Kirche ein Werk von erstaunlichem Aufwand und höchster Qualität. Castel der Monte – die Krone Apuliens Romanik in Apulien ● Staufische Burgen mit Castel del Monte ● Byzantinische Tradition in San Nicola in Bari ● Höhlenkirchen mit Fresken Apulien gehört für die Kunst der Romanik zu den wichtigsten Regionen Europas. Der byzantinische Einfluss war hier besonders groß, da das Land bis zur normannischen Eroberung fester Bestandteil des Kaiserreichs war. Die lokalen Traditionen wurden von Normannen und Staufern fortgesetzt und weiterentwickelt, doch spielten die Städte eine mindestens ebenso wichtige Rolle, allen voran Bari. Dies wird keine Stauferreise: Abgesehen von manchen Burgen haben sie sich kaum als Bauherren im Lande hervorgetan, die wichtigsten Kirchen sind sicher keine staufische Romanik. Aber woher kamen die Formen, wie ist das Verhältnis zum Norden? Wo ist der Beitrag der Normannen? 66 | Italien

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